Februar bis Juni 2014: Bau des Flat-Field Generators
Für
den Flat-Field Generator habe ich mir eine weisse EL-Leuchtfolie (Elektrolumineszenz Folie) im
Format A3 von der Firma Lumitec aus Gais (in der Schweiz) gekauft.
Diese EL-Folie vom Typ Multi A3 1654 weiss/weiss
ist auf drei Seiten
mit jeder Menge Anschlüsse bestückt und erlaubt so eine
individuelle Einspeisung der Versorgungsspannung von 100-150VAC bei
einer Frequenz von von 400Hz bis maximal 3kHz. Bei höherer
Frequenz ist die Lichtausbeute besser.Die Leistungsaufnahme einer
solchen Leuchtfolie liegt bei ca. 3-5W.

Die EL-Folie wird in ihrer Originalgrösse mit
doppelseitigem Klebeband
auf einen Sperrholzboden aus Birkenholz aufgeklebt, dadurch ist ein eventueller
Ersatz mit einer gleichen A3 Leuchtfolie jederzeit ohne grösseren
Aufwand möglich. Von einem Zuschnitt der Leuchtfolie (z.B.
kreisrund, wie ich es zuerst geplant hatte) wurde mir abgeraten, weil
dann die für die Einspeisung beidseitig rundherum laufenden
Leiterbahnen unterbrochen würden und sich die Versorgung der
Leuchtfolie dann nur noch auf eine sehr kurze Verbindung konzentrieren
würde. Unregelmässige Ausleuchtung und partielle
Überhitzung könnten dann nicht ausgeschlossen werden.

Dieser Sperrholzboden ist
Teil eines geschlossenen Rahmens, welcher auf der Vorderseite durch eine
matte 3mm Plexiglasscheibe als Diffusor abgedeckt wird und so die Handhabung der mit 130VAC
betriebenen Leuchtfolie ungefährlich macht.
Im unteren Bereich (bei A3 hochkant Anwendung) wird ein kleines
Sperrholzbrettchen darüber geschraubt, welches den elektrischen
Anschluss via CA-Stecker aufnimmt. So kann der Flat-Field
Generator einfach vor das Teleskop gehalten werden oder bei
entsprechender Montagemöglichkeit über ein Stativgewinde auch
bequem auf ein Kamerastativ montiert werden.
Das ermöglicht die Verwendung für alle Teleskopgrössen,
welche im Öffnungsdurchmesser gleich oder kleiner sind als 300mm.
Schraubt man auf den Bereich der Leuchtfläche einen Sperrholzdeckel
aus Birkenholz, welcher ein kreisrundes Loch aufweist, dann kann
der Flat-Field Generator direkt auf das grosse Teleskop gesteckt
werden. Dazu wird als Adapter ein Stickring verwendet. Das Loch hat den Durchmesser des inneren Stickrings. Dieser wird auf dem Sperrholzdeckel mit
vier kleinen Metallwinkeln befestigt. Der äussere Stickring
wird dann über den inneren Stickring geschoben und bildet so das
Adapterstück zu Aufstecken auf das Teleskop bzw. die Taukappe. Das
verhindert, dass sich Insekten auf dem weiss leuchtenden Plexiglas
niederlassen.
Den Stickring mit 26cm Innendurchmesser und einen verstellbaren
Aussenring von 27-28cm Innendurchmesser habe ich bei Ebay erstanden.

Mit diesem Stickring lässt sich mein Flat-Field Generator auf das Celestron SC925 (9.25") aufstecken.
Das Sperrholz habe ich aus Gewichtsgründen gewählt, es
könnte auch jedes andere stabile und leichte Holz gewählt
werden.
Ein 2.5m langes 2-adriges Litzen-Kabel verbindet dann den Leuchtrahmen mit dem Inverter für die EL-Folie von Typ EL-Inverter 38 von der Firma Reichelt Elektronik, welcher in der neuen WiringBox II eingebaut wird und dort via CA-Buchse auf der Rückseite bei geschlossener Box anschliessbar ist. Dadurch hängt das Gewicht des Inverters nicht vorne
am Teleskop (wie ich es bei anderen Flat-Field
Generatoren gesehen habe).

Der Inverterwird
seinerseits über einen 5.5mm Stecker in der Box an den 12VDC
Verteiler angeschlossen und kann über seinen Schalter
nach dem Verkabeln eingeschaltet werden.
Vorsicht: Kabel NICHT bei eingeschaltetem Inverter ein- oder ausstecken, es sind 130VAC auf dem Kabel!
Um ganz sicher zu gehen, werde ich einen voll isolierten Einbaustecker auf der Leuchtrahmenseite und
auf der WiringBox Seite einbauen. Dazu werde ich eine entsprechende Einbaubuchse der CA-Serie
von Hirschmann verwenden. Diese sind für Netzspannung zugelassen (mit VDE
Schutzzeichen) und sind auch wasserdicht. Wenn kein Kabel eingesteckt
ist, können Stecker und Buchse mit entsprechenden Schutzkappen
wasserdicht verschlossen werden.


19. Februar: Die EL-Folie leuchtet
Heute habe ich zum ersten Mal Spannung vom
Inverter auf die EL-Folie geschaltet. Dazu habe ich den Inverter
über das selbst angefertigte Kabel mit einem 12V Anschluss in der PowerBox
verbunden.
Den 130V Wechselspannungsausgang des Inverters habe ich
provisorisch erst mal auf ein Paar der Einspeisestifte gesteckt und dann
eingeschaltet.
Die EL-Folie leuchtet hell und sehr homogen mit weissem Licht. Der Inverter erzeugt ein leises Zirpen, was aber nicht stört.
20. Februar: Das Plexiglas ist da
Das milchige 3mm Plexiglas (Typ Opal), welches ich mir heute im
Baumarkt auf Mass zugeschnitten gekauft habe, habe ich auf den Rahmen
mit der Leuchtfolie darin gelegt und diese dann eingeschaltet. Nun ist
es wirklich perfekt, die Beleuchtung ist zwar etwas weniger hell, aber
dafür noch homogener und zeigt sich als absolut plane weisse
Fläche (flat field).
21. Februar: Verkabelung in der WiringBox II:
Die 130V Verdrahtung vom Inverter zur CA-Buchse auf der Rückseite
der WiringBox II habe ich nun installiert. Sie ist mit mit einem
2-poligen Trennstecker ausgestattet, welcher es erlaubt den Inverter aus
der Box auszubauen (Klettverschluss) ohne die Verdrahtung am der CA-Buchse zu lösen.

Die Verbindung zum geschlossenen
Rahmen mit der EL-Leuchtfolie erfolgt über ein 2.5m langes
TD-Kabel mit CA-Stecker und CA-Buchse dran, welches via
CA-Einbaustecker im Rahmen verbunden wird.
Im Innern des Rahmens habe
ich die Verdrahtung direkt an den kleinen Stiften der Leuchtfolie
angelötet.
22. Februar: Überarbeitung des Rahmengehäuses:
Ich
schraube das Rahmengehäuse nochmals auseinander und ersetze die
6.5mm dicke Sperrholzrückwand mit 805g durch eine dünnere von
nur noch 4.0mm mit 444g, um das Gewicht zu reduzieren, denn allein
die 3mm Plexiglasplatte hat ein Gewicht von 617g. Auf der Vorderseite
wird später im unteren Bereich noch eine 60mm breite
Sperrholzplatte von 4mm Dicke und 56g über der Plexiglasplatte
aufgeschraubt, welche den CA-Stecker für den Kabelanschluss
aufnimmt und vor allem die Schnellkupplung für die Befestigung an
einem Stativ. Dadurch bleibt eine Plexiglasfläche von 360x 420mm
frei zum Ausleuchten der Teleskopöffnungen.
1. März: Bearbeitung des Plexiglases:
Mit einem speziell geschliffenen 5mm
Bohrer werden die Montagelöcher ins Plexiglas gebohrt. Mittels
einer Holzunterlage wird verhindert dass die Löcher
rückseitig ausreissen. Beim Vermassen der Löcher habe
ich darauf geachtet, dass sie nicht an den gleichen Stellen sind wie die
Befestigungslöcher für die Sperrholzrückwand,
weil sonst die Schrauben in dem nur 18mm dicken Rahmen zusammenstossen
könnten. Die Befestigung der 3mm Plexiglasplatte erfolgt
später
mit M4 Schrauben, welche schon eine Unterlegscheibe integriert
haben. Zu diesem Zweck muss ich noch M4 Gewindebüchsen an den
entsprechenden Stellen in den Holzrahmen schrauben.

22. März: Einsetzen der Gewindebüchsen:
Heute habe ich die 16 Stück
M4 Gewindebüchsen in den Holzrahmen eingesetzt. Dazu habe ich die
5mm Löcher im Plexiglas mit einem 5mm Bohrer auf
die 18x18mm Kanthölzer des Rahmens übertragen. Diese
Löcher habe ich anschliessend auf 6.5mm aufgebohrt (1mm
grösser als der Kerndurchmesser der Gewindebüchsen), um die Gewindebüchsen problemlos einschrauben zu können. Dabei hat sich das Fichtenholz der Kanthölzer
als grosser Nachteil erwiesen, denn es ist um die Löcher herum
teilweise nach oben aufgesprungen. Deshalb mussten diese Stellen dann
mit der Feile wieder geglättet werden.

Durch den Einsatz von metrischen
Gewinden lässt sich die Plexiglasplatte viel leichter wieder
entfernen für Unterhalt, Reinigung,usw. als bei Holzschrauben,
welche nach mehrfachem Lösen und wieder Einschrauben gerne
ausreissen.
29. März: Vorbereitung zur Steckermontage:
Damit der wasserdichte Spezialstecker der CA-Serie
eingebaut werden kann, muss noch ein entsprechend grosses Loch von 22mm
Durchmesser in die untere Ecke des Plexiglases gebohrt werden. Dazu
habe ich zwei verschieden grosse Stufenbohrer eingesetzt, einen kleinen
von 6mm bis 20mm und einen grösseren von 20mm bis zu den
benötigten 22mm. Im Bereich des Steckers ist auch die
Verstärkung mittels einer zusätzlichen Sperrholzplatte von
4mm Dicke angebracht, an welcher später auch die Schnellkupplung
für die Befestigung am Stativ angeschraubt wird. Das 22mm Loch
für die Steckermontage habe ich auch in dieses Brettchen
übertragen und anschliessend noch die 3.5mm
Befestigungslöcher für den Steckerflansch gebohrt.

8. April: Mechanische Endmontage:
Der Mechanische Ausbau ist nun in
seiner Grundausstattung beendet. Die Plexiglasplatte habe ich mit
rostfreien M4x20 Kreuzschlitzschrauben in den entsprechenden
Gewindebüchsen befestigt (die geplanten Sechskantschrauben mit
integrierter Unterlegscheibe, auch Flansch genannt, waren nicht in
kleinen Stückzahlen beschaffbar). Dabei habe ich unter den
Schrauben jeweils einen kleinen O-Ring aus Gummi unterlegt, um den Druck
auf das empfindliche Plexiglas zu reduzieren.
An der zur Verstärkung eingesetzten Sperrholzplatte habe ich die Schnellkupplung
zur Befestigung am Stativ von der Rückseite her mit einer M5
Senkschraube montiert, damit das Plexiglas dadurch überhaupt nicht
belastet wird. Diese Verstärkung habe ich anschliessend auch mit rostfreien M4x20 Kreuzschlitzschrauben über das Plexiglas montiert.
17. April: Elektrische Endmontage:
Zwischen den gelöteten
Anschlüssen an der Leuchtfolie und den geschraubten
Anschlüssen am Frontstecker habe ich einen gleichen 2-poligen Trennstecker wie in der WiringBox II dazwischen geschaltet. Damit lässt sich die Sperrholzplatte
mit dem Frontstecker problemlos im Nachhinein montieren. Den
Frontstecker habe ich mittels M3 Senkschrauben von hinten an dieser Sperrholzplatte befestigt. Dadurch belasten diese das Plexiglas nicht. Nun kann ich die
Leuchtfolie mit zwei breiten Streifen doppelseitigem Teppichklebeband
auf dem grossen Sperrholzbrett im Rahmeninneren definitiv befestigen und das
kurze Kabelende mit dem Trennstecker durch die runde Öffnung im
Plexiglas schieben, um sie anschliessend mit der Trennkupplung zu
verbinden. Jetzt werden noch die Sperrholzplatte mit dem Frontstecker und das Plexiglas festgeschraubt und mein Flat-Field Generator ist betriebsbereit.

Der neue Flat-Field Generator ist nun im Dauerlauf-Test. Nach
dem Betrieb wird der Kabelstecker abgeschraubt und statt dessen eine
wasserdichte Schutzkappe aufgeschraubt. Das gleiche passiert auf der
Seite der WiringBox II.

19. April: Transportbox:
Und für den sicheren Transport braucht es natürlich auch eine auf Mass angepasste Kiste für den Flat-Field Generator inklusive Anschlusskabel.

Darin lässt sich das empfindliche Gerät mit der grossen
Plexiglasscheibe nach unten auf dem dicken Schaumgummi perfekt
verstauen.

Und so sieht nun mein selbstgebauter Flat-Field Generator aus, wenn er am Stativ montiert ist.
Der so aufgebaute Flat-Field Generator hat ein Gesamtgewicht von 1525g (ohne das Stativ).

30. Juni: Teleskopadapter:
Letztes Wochenende wurde endlich der Teleskopadapter fertiggestellt.
Dazu musste erst die grosse Öffnung in die aufsetzbare Adapterplatte
gesägt werden und die Aussparungen für die drei Winkel in den
kleineren der Buchenholzringe gefeilt werden, damit diese sich im Ring
auf der Innenseite und auf der Adapterplatte auf der Oberseite
verschrauben lassen. Dafür werden Senkschrauben benötigt,
denn der grössere Ring muss sich noch über den kleineren Ring
stülpen lassen und die Schrauben an der Unterseite der
Adapterplatte dürfen nicht auf dem Plexiglas aufliegen. Die
Adapterplatte wird in den Ecken mit vier Rändelschrauben direkt
auf der Plexiglasscheibe montiert. Für die anderen Schrauben sind
entsprechende Aussparungen gebohrt.

Nun kann der Flat-Field
Generator wahlweise mit oder ohne Teleskopadapter eingesetzt
werden. In einer Sommernacht ist es allerdings empfehlenswert den
Adapter zu verwenden, wenn man nicht Teleskop und Leuchtfläche
voller Mücken haben möchte.
Drei nachträglich auf der Innenseite des äusseren Rings
montierte Filzstreifen von ca. 10cm Länge und 1cm Breite sorgen
nach dem Spannen des Rings für einen tadellosen Sitz auf dem Tubus
des Celestron SCSC925 Teleskops.
In die Schaumstoffeinlage der Transportbox musste noch eine auf den
äussern Ring passende Öffnung geschnitten werden, damit sich
der Flat-Field Generator auch mit aufgesetzter Montageplatte perfekt verstauen lässt.