Das neue Teleskop:
Mein neues Teleskop ist ein Schmidt-Cassegrain Typ Advanced SC 9.25" StarBright XLT mit der Advanced GT Montierung des Herstellers Celestron.
Eigentlich hatte ich es mir gemäss den Bilden im Internet doch ein bisschen kleiner vorgestellt (235mm Öffnung).
Aber wegen der robusten Bauweise kommt da eben doch noch so einiges
dazu (Aussendurchmesser ca. 270mm, Tubuslänge ca. 560mm).
Auf jeden Fall für ein Amateurteleskop eine imposante Erscheinung,
wenn es dann erst mal komplett aufgebaut vor einem steht.

Die GoTo Steuerung NexStar
verfügt über 40'000
vorprogrammierte astronomische Objekte, welche nach erfolgter
Kalibrierung
alle automatisch mittels zwei Servomotoren angefahren und
nachgeführt werden können (vorausgesetzt sie sind
im nördlichen Sternenhimmel), zudem lassen sich uninteressante
Objekte per Programmfilter ausblenden.

Ein Sucherfernrohr dient dem leichteren Auffinden heller Objekte,
welche unter anderem ja dann auch zur 2-Stern Kalibrierung verwendet werden.
Das Sucherfernrohr muss allerdings vorher noch mit dem
Hauptteleskop fluchtend justiert werden (Abgleich mit einen
geeigneten terrestrischen Objekt).
Der Zenitspiegel, an welchem das
Okular im 90° Winkel montiert wird, bietet einen bequemen
Einblick, auch wenn die Beobachtungsobjekte im oder nahe beim Zenit
liegen und das Teleskop deshalb steil nach oben zeigt.

Zudem verfügt dieses Modell über ein bereits installiertes
Polsucherfernrohr,
mit welchem die Justierung der Montierung in
Abhängigkeit der geografischen Position zur Erdachse durch
Anpeilung des Polarsterns erleichtert wird. Diese
Polhöheneinstellung ist sehr wichtig, denn darauf beruht bei
dieser aequatorialen (deutschen) Montierung die
resultierende Nachführgenauigkeit unter Verwendung der
Stundenachse.
Bei absolut korrekter Justierung der Polhöhe wird bei der
Beobachtung von Sternhaufen und Galaxien zur Nachführung nur die
Stundenachse, auch RA (Rektaszensionsachse) genannt, benötigt und die arbeitet auf Grund der konstanten
Drehrichtung dann spielfrei.
Die zweite Achsensteuerung DE (Deklinationsachse) wird bei Sternen und
Galaxien (fixe Himmelskörper) dann nur zum Anfahren benötigt,
bei der Beobachtung von Mond und Planeten hingegen werden beide Achsen
(RA + DE) benötigt, da ja auch deren Bewegung durch ihre
Umlaufbahnen kompensiert werden müssen.

Die Advanced GT Nachführungselektronik ist bereits mit einem Anschluss für eine Autoguider CCD Kamera (Anschluss AUTO GUIDE) zur automatischen optischen Nachführung ausgerüstet.

Das NexStar Bediengerät der Advanced GoTo Steuerung hat unten einen RS232 Anschluss für den PC (Laptop, Netbook, usw.).
Es dient einerseits zum Softwareupdate der Handsteuerung ab PC via Internet, andererseits lässt sich das Teleskop über diesen Anschluss auch mittels Planetariumsprogrammen wie RedShift7 oder Stellarium steuern bzw. nachführen.
Die Software RedShift7 Celestron ist sogar im Lieferumfang dabei.

Dieses Riesenloch mit 235mm Öffnung ermöglicht ein Lichtsammelvermögen vom 1130-fachen
einer 7mm Pupille und hat eine Star Bright XLT High Performance
Beschichtung. Die Brennweite beträgt 2350mm, was einem
Öffnungsverhältnis F/10 entspricht, also bestens geeignet ist
auch lichtschwache Objekte wie Galaxien und Nebel zu betrachten.

Die deutsche Bedienungsanleitung,
welche von den Celestron Vertretungen in elektronischer Form leider
nicht zur Verfügung gestellt wird, kann bei mir via E-Mail
angefordert werden. Ich kann aus oben genannten Gründen allerdings
nur eine eingescannte Version (aber in guter Qualität) anbieten.
Die E-Mail Adresse ist auf der Hauptseite meiner Homepage zu finden.
Vorbereitung des neuen Teleskops
Eine Reihe
von Vorbereitungsschritten ist notwendig, bevor das neue Teleskop
für die erste Beobachtungsnacht eingesetzt werden kann.
Transporteinheiten für die Teleskopteile:
Die Originalverpackungen bestanden aus Kartonschachteln (teilweise
mehrere ineinander) mit vorgeformten Spezialschaumstoffteilen (kein
Styropor). Die Kartonschachteln sind für einen Transport ins
Gelände aber nicht geeignet, die Formteile darin aber schon.
Transportboxen:
Diese Formteile werden in den zu beschaffenden Transportboxen
wiederverwendet (so vom Hersteller empfohlen), denn sie passen genau
auf die empfindlichen Teile wie Teleskoptubus und Montierung. Ich habe
mich entschlossen, mehrere unterschiedlich grosse
Kunststofftransportboxen mit Deckel in Standardgrössen zu
beschaffen, um die Handhabung zu vereinfachen und vor allem, um das
Gewicht zu verteilen. Zur Fixierung der vorgeformten Spezialschaumstoffteile
reduziere ich die Breite und die Länge der Innenmasse der
entsprechenden Boxen mittels auf Mass zugesägten kleinen Buchenbalken
von 2x4 cm Querschnitt. So
bleibt noch genügend Raum übrig, um z.B. den Okularteller zu befestigen oder
auch um den Ordner mit den Bedienungsanleitungen und weiteres
Material zu verstauen.
Teleskoptubus:
Für den Teleskoptubus verwende ich eine Box mit den Standardmassen
80x60x44 cm, weil dafür ein minimaler Innenraum von 69x38x38
cm benötigt wird. Diese Box ist nun fertig ausgebaut und hat Platz
für den Teleskoptubus in seiner Originalverpackung sowie den
kleinen Koffer mit den Gegengewichten und den Netbook in seiner
gepolsterten Tasche. Auch die neue Taukappe wird bestimmt darin noch
Platz finden.
Zum Ausladen wird zuerst der Koffer mit den schweren Gegengewichten
herausgenommen, dann erst wird die grosse Kiste tragbar.
Montierung:
Für die Montierung wird eine Box mit
den Standardmassen 60x40x23.5 cm verwendet, weil dafür ein
minimaler Innenraum von 44x30x19 cm erforderlich ist. Auch diese Box
ist nun fertig ausgebaut und enthält nebst der Montierung in ihrer Originalverpackung auch den Okularteller, welcher genau zwischen diese und dem Deckel der Box verstaut ist und somit zugleich auch die Originalverpackung zuhält.
Gegengewichte:
Für die Gegengewichte habe ich mir eine Kofferbox mit den Standardmassen
40x30x8 cm beschafft. Darin sind zwei kurze Wellen aus Kunststoff von
20mm Durchmesser und einer Länge von 6 cm mittels M6 Schrauben
befestigt. Darauf lassen sich je ein Gegengewicht aufstecken und
fixieren, da der Wellendurchmesser identisch ist mit dem der
Gegengewichtsstange. Die Länge dieser Montagewellen
entspricht genau der Innenraumhöhe des Koffers, so dass ein
Herausrutschen auch bei gelöster Fixierung nicht möglich ist.
Für den Transport im Auto wird dieser schwere Koffer in der Box mit dem Teleskoptubus verstaut, wo es dafür ein mit Balken abgesichertes Staufach gibt.
Handbedienung:
Die Handbedienung der GoTo Steuerung sowie die Verbindungskabel und
das Stromversorgungskabel werden zusammen mit anderen empfindlichen
Elektronikteilen und Notebookzubehör (CCD-Kamera, GPS
Empfänger, usw.) in einer gut gepolsterten Fototasche
transportiert.
Ausrichtung des Sucherfernrohrs:
Das Sucherfernrohr, welches zum leichteren Auffinden von Objekten
parallel zum Haupttubus montiert ist, muss zuerst mittels eines
terrestrischen Zielobjektes mit dem Teleskop zur Übereinstimmung
gebracht werden. Ich werde diesen Abgleich, wie bei meinem kleineren
Teleskop, wieder auf dem Eppenberg machen und die Kirchturmuhr von
Bichwil als Zielobjekt verwenden (siehe Ausrüstung).
Das Sucherfernrohr sollte anschliessend nicht mehr demontiert werden,
weil sonst die ganze Abgleicharbeit wieder von vorne beginnt!
Zu diesem Zweck habe ich die Schaumstoffaufnahmeteile für das
Teleskop entsprechend modifiziert, so dass es sich
nun mit montiertem Sucherfernrohr darin verstauen lässt.
Ausrichtung des Polsucherfernrohrs:
Das kleine Polsucherfernrohr, welches in der Rektaszensionsachse montiert
ist und zum korrekten Einstellen der Polhöhe dient, muss zuerst
zentrisch auf diese Achse ausgerichtet werden. Diesen Abgleich werde
ich mit dem Kirchturm der Katholischen Kirche in Niederuzwil machen und
dabei das Kreuz als Zielobjekt
verwenden, weil sich die GoTo Montierung nicht bis in die Horizontale
schwenken lässt. Dieser Abgleich wird ohne das montierte
Hauptteleskop
gemacht. Das Polsucherfernrohr
wird dann auch nicht mehr entfernt. Es ist mit entsprechenden
Schutzkappen versehen, die jeweils nach dem Ausrichten der Montierung
auf den Polarstern wieder aufgesetzt werden.