28. Januar 2023: Astrometrie auf Mirasteilas Falera

Eigentlich war für mich ein Einsatz als Demonstrator für den 27. und 28.1.2023 auf der Sternwarte Mirasteilas geplant.
Aber wegen des bedeckten Himmels wurden die Führungen abgesagt.

So gegen Mitternacht versuchte ich zusammen mit dem Chef der Sternwarte den Kometen C/2022 E3 mit dem Refraktor (rechts) zu fotografieren.




Leider wollte der Himmel nicht aufklaren.
Stattdessen hatte ich die Gelegenheit etwas über die grosse Kamera SBIG 11000 am 90cm Spiegelteleskop (oben links) und die damit mögliche Astrometrie zu lernen.




Da es nicht möglich war, an diesem Abend neue Bilder zu machen, analysierten wir Bilder, die einige Tage zuvor am 24.1.2023 vom Astroiden Didymos gemacht wurden.
Ich habe es zur besseren Erkennung auf meinem Foto nachträglich mit einem 
rotem Kreis markiert.
Dabei stellten wir fest, dass links daneben auf der Bildersequenz aus drei Bildern sich noch etwas ganz kleines bewegte (nachträglich mit grünem Kreis markiert).
Die Bilder werden dabei zur besseren Erkennung kleinster Objekte im Negativ-Mode dargestellt (Sterne sind schwarz und der Nachthimmel weiss)
Eine Verbesserung des Kontrastes kann mit dem Werkzeug 'Background and Range' stufenlos eingestellt werden (kleines Fenster im Vordergrund).




Nach der Vermessung mit dem Programm Astrometrica stellten wir fest, dass das kleine Objekt bei dem MPC (Minor Planet Center) der IAU noch nicht registriert ist.
Haben wir tatsächlich eine Neuentdeckung gemacht?
Ist das eventuell eine Absplitterung von
Dimorphos, welcher von DART getroffen wurde?
José de Queroz, der Chef der Sternwarte, hat unsere Vermessungsdaten vom 28.2.2023 daraufhin beim MPC eingereicht.

Ich habe mit meinem Handy ein kleines Video aufgenommen, welches die Bewegungen des kleinen Objektes, das wir als Fale999 bezeichnet haben, in der Bildsequenz zeigt.
Dazu wird der Blink-Modus verwendet, der im zeitlichen Abstand von ca. 1 Sekunde die drei selektierten Bilder, welche aus jeweils 10 Aufnahmen 'gestackt' wurden im
Wechselmodus anzeigt, so dass sich bewegende Objekte duch genaues Beobachten erkannt werden können.




Dieser Abend hat mein Interesse an der Astrometrie erneut geweckt, deshalb habe ich noch am darauffolgenden Tag die neuste Version von 'Astrometrica' zuhause
auf meinem Tower-PC installiert und unsere Beobachtung mit den gleichen Bildern als Basis nochmals nachgemessen. Heureka! Es funktioniert prächtig.