25. November 2024:  JWST: Sombrero Galaxie begeistert in neuem Bild

In einem neuen Bild des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA sieht eine Galaxie,
die nach ihrer Ähnlichkeit mit einem breitkrempigen mexikanischen Hut benannt wurde,
eher aus wie ein Ziel beim Bogenschießen.


In Webbs mittlerer Infrarotansicht der Sombrero-Galaxie, auch bekannt als Messier 104 (M104), leuchtet der charakteristische leuchtende Kern,
der in Bildern mit sichtbarem Licht zu sehen ist, nicht, und stattdessen ist eine glatte innere Scheibe sichtbar.
Die scharfe Auflösung von Webbs MIRI (Mid-Infrared Instrument) rückt auch Details des äußeren Rings der Galaxie in den Fokus
und liefert Einblicke in die Verteilung des Staubs, einem wesentlichen Baustein für astronomische Objekte im Universum.
Der äußere Ring der Galaxie, der auf Bildern des ausgemusterten Spitzer-Weltraumteleskops der NASA glatt wie eine Decke erschien,
zeigt zum ersten Mal komplizierte Klumpen im Infrarotbereich.


 
Bild A: Sombrero-Galaxie (MIRI-Bild)


Bild: NASA, ESA, CSA, STScl

Das James Webb-Weltraumteleskop der NASA hat kürzlich mit seinem MIRI (Mid-Infrared Instrument) ein Bild der Sombrero-Galaxie aufgenommen
und dabei die klumpige Beschaffenheit des Staubs entlang des äußeren Rings der Galaxie aufgeklärt.
Dieses Bild enthält Filter, die 7,7-Mikrometer-Licht als Blau, 11,3-Mikrometer-Licht als Grün und 12,8-Mikrometer-Licht als Rot darstellen.


Bild B: Sombrero-Galaxie (Hubble- und Webb-Bild)


Bild: NASA, ESA, CSA, STScl


Sombrero-Galaxie (Hubble- und Webb-Bild)

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Bild: NASA, ESA, CSA, STScl
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Dieses Bild vergleicht die Ansicht der berühmten Sombrero-Galaxie im mittleren Infrarotlicht (rechts) und im sichtbaren Licht (links).
Das MIRI (Mid-Infrared Instrument) des James Webb-Weltraumteleskops der NASA enthüllt die glatte innere Scheibe der Galaxie.


Forscher sagen, dass die klumpige Beschaffenheit des Staubs, in dem MIRI kohlenstoffhaltige Moleküle, sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe,
nachweist, auf das Vorhandensein junger Sternentstehungsregionen hinweisen kann.
Im Gegensatz zu einigen mit Webb untersuchten Galaxien, darunter Messier 82, in der zehnmal so viele Sterne geboren werden wie in der Milchstraße,
ist die Sombrero-Galaxie jedoch keine besondere Brutstätte der Sternentstehung.
Die Ringe der Sombrero-Galaxie produzieren weniger als eine Sonnenmasse an Sternen pro Jahr,
im Vergleich zu den etwa zwei Sonnenmassen der Milchstraße pro Jahr.

Sogar das supermassereiche Schwarze Loch, auch bekannt als aktiver galaktischer Kern im Zentrum der Sombrero-Galaxie,
ist selbst bei stolzen 9 Milliarden Sonnenmassen ziemlich fügsam.
Er wird als aktiver galaktischer Kern mit geringer Leuchtkraft klassifiziert, der langsam einfallendes Material aus der Galaxie aufnimmt und dabei einen hellen,
relativ kleinen Jet aussendet.

Auch innerhalb der Sombrero-Galaxie leben etwa 2.000 Kugelsternhaufen, Ansammlungen Hunderttausender alter Sterne,
die durch die Schwerkraft zusammengehalten werden.
Diese Art von System dient Astronomen als Pseudolabor zur Untersuchung von Sternen, z.B. Tausende von Sternen innerhalb eines Systems mit gleichem Alter,
aber unterschiedlichen Massen und anderen Eigenschaften bieten eine interessante Gelegenheit für Vergleichsstudien.

Im MIRI-Bild verstreuen Galaxien unterschiedlicher Form und Farbe den Hintergrund des Weltraums.
Die unterschiedlichen Farben dieser Hintergrundgalaxien können Astronomen Aufschluss über ihre Eigenschaften geben, einschließlich ihrer Entfernung.

Die Sombrero-Galaxie liegt etwa 30 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Jungfrau.


Video: Sombrero Galaxy Fade (Spitzer, Webb, Hubble)


Video: NASA, ESA, CSA, STScl