23. Mai 2023: JWST und Chandra sorgen zusammen für beeindruckende Bilder

Vier zusammengesetzte Bilder liefern atemberaubende Ansichten von zwei Galaxien, einem Nebel und einem Sternhaufen
vom Chandra-Röntgenobservatorium der NASA und dem James-Webb-Weltraumteleskop.
Jedes Bild kombiniert Chandras Röntgenstrahlen, eine Form von hochenergetischem Licht, mit Infrarotdaten von zuvor
veröffentlichten Webb-Bildern, die beide für das bloße Auge unsichtbar sind.
Es werden auch Daten des Hubble-Weltraumteleskops der NASA (optisches Licht) und des ausgemusterten Spitzer-Weltraumteleskops (Infrarot)
sowie des XMM-Newton (Röntgen) der Europäischen Weltraumorganisation und des New Technology Telescope (optisch)
der Europäischen Südsternwarte verwendet.
Diese kosmischen Wunder und Details werden verfügbar gemacht, indem die Daten Farben zugeordnet werden, die Menschen wahrnehmen können.


Bilder: NASA


Die Objekte beginnen oben links und bewegen sich im Uhrzeigersinn:

NGC 346:
NGC 346 ist ein Sternhaufen in einer nahegelegenen Galaxie, der Kleinen Magellanschen Wolke, etwa 200.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Webb zeigt Schwaden und Bögen aus Gas und Staub, die Sterne und Planeten während ihrer Entstehung als Ausgangsmaterial nutzen.
Die violette Wolke links, die man bei Chandra sieht, ist das Überbleibsel einer Supernova-Explosion eines massereichen Sterns.
Die Chandra-Daten offenbaren auch junge, heiße und massereiche Sterne, die starke Winde von ihrer Oberfläche nach außen schicken.
Zusätzliche Daten von Hubble und Spitzer sind enthalten, zusammen mit unterstützenden Daten von XMM-Newton und dem New Technology Telescope
der ESO (Röntgen: Lila und Blau; Infrarot/optisch: Rot, Grün, Blau).


Bild: NASA


NGC 1672:
NGC 1672 ist eine Spiralgalaxie, die jedoch von Astronomen als „Barred“-Spiralgalaxie eingestuft wird. In Regionen in der Nähe ihrer Zentren liegen
die Arme von Balkenspiralgalaxien meist in einem geraden Sternenband um das Zentrum herum, das den Kern umschließt,
im Gegensatz zu anderen Spiralgalaxien, deren Arme sich bis zum Kern drehen.
Die Chandra-Daten offenbaren kompakte Objekte wie Neutronensterne oder Schwarze Löcher, die Material von Begleitsternen an sich ziehen,
sowie die Überreste explodierter Sterne. Zusätzliche Daten von Hubble (optisches Licht) tragen dazu bei, die Spiralarme mit Staub und Gas zu füllen,
während Webb-Daten Staub und Gas in den Spiralarmen der Galaxie zeigen (Röntgen: violett; optisch: rot, grün, blau; Infrarot: rot, grün, blau).


Bild: NASA


M16 (Adlernebel):
Messier 16, auch Adlernebel genannt, ist eine berühmte Himmelsregion, die oft als „Säulen der Schöpfung“ bezeichnet wird.
Das Webb-Bild zeigt die dunklen Säulen aus Gas und Staub, die die wenigen verbliebenen jungen Sterne umhüllen, die sich gerade bilden.
Die Chandra-Quellen, die wie Punkte aussehen, sind junge Sterne, die reichlich Röntgenstrahlung abgeben. (Röntgen: rot, blau; Infrarot: rot, grün, blau).

Bild: NASA


M74:
Messier 74 ist ebenfalls eine Spiralgalaxie wie unsere Milchstraße, die wir von unserem Standpunkt auf der Erde aus direkt sehen können.
Es ist etwa 32 Millionen Lichtjahre entfernt. Messier 74 trägt den Spitznamen „Phantomgalaxie“, weil sie relativ dunkel ist und daher mit kleinen Teleskopen
schwerer zu erkennen ist als andere Galaxien in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert.
Webb skizziert Gas und Staub im Infrarotbereich, während Chandra-Daten hochenergetische Aktivitäten von Sternen im Röntgenwellenlängenbereich hervorheben.
Optische Hubble-Daten zeigen zusätzliche Sterne und Staub entlang der Staubspuren (Röntgen: Lila; Optisch: Orange, Cyan, Blau, Infrarot: Grün, Gelb, Rot, Magenta).


Bild: NASA