Spiegelteleskop

Ein Spiegelteleskop besteht im Wesentlichen aus einem Hauptspiegel und einem im selben Tubus montierten Fangspiegel (Ausnahme: Schiefspiegler), die auch Primär- und Sekundär-Spiegel genannt werden. Im Gegensatz zum Objektiv eines Linsenfernrohrs wird das einfallende Licht nicht gebrochen, sondern vom Hauptspiegel reflektiert, dadurch werden Farbfehler vermieden. Da das Licht den Spiegel im Gegensatz zu einer Linse nicht durchdringt, kann man den Hauptspiegel mit geeigneten Mechaniken abstützen und daher in fast beliebiger Grösse ausführen. In der wissenschaftlichen Astronomie nähern sich die aktuellen Hauptspiegeldurchmesser mittlerweile der Zehn-Meter-Marke.

Der
Hauptspiegel ist zumeist annähernd parabolisch geformt. Er bündelt das vom Himmelskörper einfallende Licht und spiegelt es in Richtung Fangspiegel zurück. Dieser lenkt das Licht zur Seite oder durch eine Bohrung im Primärspiegel in Richtung Okular bzw. Strahlungsdetektor. Der Detektor ist nur noch bei Hobbyastronomen das Auge. Im wissenschaftlichen Betrieb wurden die traditionellen Empfänger, wie Fotoplatte oder Fotofilm durch CCD- oder CMOS-Sensoren ersetzt. Das zu untersuchende, gebündelte Licht kann vor der Aufnahme durch Farbfilter gefiltert oder durch Spektrografen einer Spektralanalyse unterzogen werden.

Newton-Teleskop
Die spezifisch geringeren Kosten eines Newton-Teleskops in Bezug auf Öffnung und Auflösungsvermögen im Vergleich zu Refraktoren machen 'Newtons' zu beliebten Geräten im Hobby- und Amateurbereich .Newton-Teleskope mit einer Öffnung von 114 mm (4,5 Zoll) waren im Amateurbereich für viele Jahre der Standard. Bei einem 'langsamen' Öffnungsverhältnis (Spiegeldurchmesser/Brennweite) von etwa 1:8 ist die optische Leistung dieser Teleskope nicht nennenswert durch die Verwendung des besonders einfach und preisgünstig herzustellenden sphärischen Hauptspiegels beeinträchtigt. Auch wird die bei den in Mitteleuropa üblichen Luftturbulenzen erreichbare Auflösung von ca. 1 bis 2 Bogensekunden bereits von dem Gerät oft erreicht. Zudem ist der Tubus bei Brennweiten von ca. 900 mm noch leicht transportabel.


Strahlenverlauf im  Newton-Teleskop

Schmidt-Cassegrain Teleskop
Beim Schmidt-Cassegrain-Teleskop fällt das Licht zunächst durch eine Korrektionsplatte (Schmidtplatte). Diese beseitigt zugleich die Abbildungsfehler Koma und die sphärische Aberation des Hauptspiegels. Der Fangspiegel in der Mitte der Schmidtplatte ist konvex und justierbar. Er verkürzt die Baulänge. Zur Scharfeinstellung wird der sphärisch geschliffene Hauptspiegel bewegt.





Was bei allen Teleskopen gemeinsam ist, sie zeigen das Abbild des Nachthimmles nicht so wie wir ihn von Auge sehen sondern rotiert oder gespiegelt. Siehe Orientierung am Teleskop: Bilddarstellung.